Yby Yaú: Am gestrigen Freitag nahmen Uniformierte der Kriminalpolizei erneute Ermittlungen wegen dem Mord an Robert Natto und Erika Reitze auf, die von der selbsternannten paraguayischen Volksarmee (EPP) erschossen wurden. Dabei wurden am Tatort mit Metalldetektoren weiter Geschosshülsen gefunden.
Am Schauplatz der schrecklichen Tat, im Gelände der Estancia “Luisa Ganadera SA” fanden am vergangenen 28. Januar die beiden Baden-Württemberger ihren Tod nach dem sie schon zehn Stunden in den Händen von vier EPP Mitgliedern waren. Über die Gründe kann nach wie vor nur spekuliert werden.
Die Staatsanwälte Sandra Quiñónez und Joel Cazal, in Begleitung des Kommandanten der Gemeinsamen Einsatzkräfte, General Ramón Benítez, dem Polizeidirektor der III. Zone, Kommissar Luis Marecos und Ermittlern der Kriminalistikabteilung der Nationalpolizei durchsuchten erneut das komplette Gelände an der Ruta III, auf dem die Tat stattfand.
Laut offiziellen Angaben wurde das Paar gefoltert und mit Pistolenschüssen nahe der genannten Straße auf Höhe von km 393 ermordet. Man nimmt an, dass die Geiselnehmer zusammen mit dem Paar den Asphalt überqueren wollten um in waldiges Gebiet zu gelangen. Jedoch wurden sie durch die zeitig alarmierten Sicherheitskräfte daran gehindert. Bei dem Schusswechsel wurde anscheinend keiner der EPP Mitglieder getroffen während die Deutschen zusammen mehr als 10 Einschüsse diverser Kaliber aufwiesen.
Der Grund weswegen die Staatsanwaltschaft erst drei Wochen nach der Tat auf weitere Beweissuche geht, so erklärt Staatsanwalt Joel Cazal, war das Fehlen spezieller Metalldetektoren. Der Chef der Mordkommission der Nationalpolizei, Kommissar César Silguero, erklärte, dass mehrere ballistische Elemente der Kaliber 9 mm und 5.56 entdeckt und eingesammelt wurden.
Cazal fügte hinzu, dass mit den gestern gefundenen Beweisen, untermauern wir die Hypothese der Staatsanwaltschaft, dass es zu einem Aufeinandertreffen mit der EPP kam und diese sie exekutiert haben um schneller fliehen zu können. Außerdem verlief die Schussbahn von oben nach unten und die Projektile trafen die Opfer aus kurzer Distanz.
Der Eppelheimer Viehzüchter, Robert Natto und seine Ehefrau Erika Reitze wurden am 28.01.2015 um 13.00 Uhr von EPP Mitgliedern auf ihrer Estancia entführt während sie zusammen mit vier anderen Paraguayern wegen der Impfkampagne das Grundstück abfuhren. Diese vier Personen kamen gegen 20.00 Uhr frei während Natto und Reitze in der Gewalt der EPP blieb. Gegen 22.00 Uhr kam es zu dem Schusswechsel und um 23.45 Uhr fand man die Leichen der beiden sich umarmenden Deutschen.
Wegen Entführung und Mord klagte Staatsanwältin Sandra Quiñonez Esteban Marín López an während Antonio Bernal Maíz und Rubén Darío López Fernández, wegen Mord, Entführung, Geiselnahme, Terrorismus angeklagt wurden.
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