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Eine Stadt am Rio Paraguay

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Puerto Antequera wurde 1892 von den Brüdern Juan Alberto und José Visitación López gegründet, um brasilianischen Sklavenhändler zu stoppen und da lebende Indigene in friedliebende Menschen zu transformieren. Der friedliche Ort zog seltsamerweise auch mehrere deutsche Auswanderer an, darunter auch einen Vertreter eines alten, thüringischen Adelsgeschlechts.

Adolfo von Tümpling, Sohn des deutschen Einwanderers, lebt noch in Puerto Antequera. Er schrieb diverse Bücher über die Geschichte der Stadt, die Abholzung sowie weiteren Schäden am Rio Paraguay. In seinem Buch „Kuarahy reike“ – „Wo die Sonne stirbt“ schrieb er von den Europäern, die in den ersten Jahren des 19. Jahrhundert nach Puerto Antequera kamen und die Stadt überlebensfähig machten.

Ein Kapitel widmete er seinem Vater, Wolf von Tümpling, der 1926, auf der Flucht aus Deutschland, Frieden in Paraguay suchte. Hier verliebte er sich in eine argentinische Frau mit ungarischen Wurzeln. Er heiratete besagte Ana Eisenhut und sie zeugten drei Kinder miteinander: Cibila, Adolfo und Marta.

Wolf von Tümpling studierte die Lage und eröffnete einen Geschäft mit Obst und Gemüse. Im Morgengrauen verkauftem ihm Bauern Maniok, Baumwolle, Tabak und Fleisch. Er gab ihnen dafür Nudeln, Zucker, Reis Seife, Öl und Brot. Wenn die Schiffe auf dem Weg nach Asuncion anlegten, schickte er Maniok, Bohnen, Mais und Baumwolle nach Asuncion und bekam sehr viel Geld dafür. Mit dieser Strategie wurde er der wichtigste Geschäftsmann des Ortes.

Im Jahr 1948 wurde Wolf von Tümpling, zu diesem Zeitpunkt 42 Jahre alt, aus Neid erschossen. Adolfo war gerade einmal 10 Jahre alt, als er Halbweise wurde. Er kam ins Internat der protestantischen, deutschen Kirche wechselte danach ins Goethe Kollegium, wo er seine Schule abschloss. Er wurde Schwimmlehrer und machte seinen Beruf gut. Aber es kam der Moment, in dem er zurückkehrte. Damals gab es höchstens 4 oder 5 massive Häuser und lehmige Straßen in Puerto Antequera. In den letzten Jahren passierte jedoch viel und auch der An- und Verkauf von Obst und Gemüse gehörte zur Geschichte.

Heute widmet sich Adolfo von Tümpling der Vermietung seiner Gästezimmer. In seine „Hospedaje Santa Clara“ kommen viele Brasilianer, Nordamerikaner, Mennoniten und Angeltouristen. In einer großen Halle, in der früher Mais und Bohnen zwischengelagert wurden, lagert er heutzutage Boote und Kanus ein, die Eigentümer bei ihm unterstellen.

Vom Regen sichtlich angegriffen, sind die Häuser im Zentrum der Stadt stumme Zeugen der Geschichte. Viele Ruinen der Herrenhäuser von einst bekannten Familien, wie bspw. von Zastrow, stehen nahe dem Ufer.

Heutzutage leben rund 2600 Personen in Puerto Antequera. Auf dem Wasserweg ist Puerto Antequera nur 198 km von Asuncion entfernt. Wenn man über Coronel Oviedo fährt sind es 420 km und wenn man die Ruta 3 über 25 de Diciembre fährt nur 335 km.

(Abc Color / Wikipedia / Flickr)


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