Da in letzter Zeit übermäßig viele Stichwaffen in paraguayischen Gefängnissen konfisziert wurden, stand auch am gestrigen Abend eine Kontrolle im Regionalgefängnis von Pedro Juan Caballero an. Dieser unangekündigte Rundgang brachte jedoch ein noch viel größeres Problem zum Vorschein. Beim Betreten der Zelle Nummer 24 im Erdgeschoss sahen die Wärter Sandreste auf dem Boden und summierten schnell 1 plus 1.
Mit nur wenigen Handgriffen entdeckten die Uniformierten einen Tunnel, der den Insassen zur Freiheit verhelfen sollte. Sechs dieser Insassen waren unter Tage schwer damit beschäftigt einen Tunnel auszubauen, der sie unbemerkt in die Nachbarschaft bringt. Ganze 10 Meter waren schon geschafft als der Fluchtplan nutzlos wurde.
Die sechs Häftlinge, Alberto Cipriano Páez Ramírez (29), Fermín Varela (40), Robert Jaime Ramírez Meza (36), Alberto Fabián Cabrera Vielma (21), Oscar Ariel Lezcano Arguello (22) und Marcial Meza (32) sitzen mehrheitlich wegen Todschlag oder Mord ein und haben noch lange Haftstrafen vor sich. Nur ein Viehdieb war unter ihnen.
Mit der Entdeckung des Tunnels, von etwa einem halben Meter Breite, kommt die allgemeine Frage auf, wie stark Kontrollen in Gefängnissen sind und wie hoch die Chance ist beim Graben entdeckt zu werden. Klar ist bisher nur, dass alle sechs Männer in Isolierungshaft kamen, um ihre Erfahrungen bezüglich Bodenbeschaffenheit nicht mit den anderen Insassen teilen zu können.
In der Justizvollzugsanstalt sind 800 Häftlinge untergebracht. Auf diese passen nur 14 Wärter auf.
Zum Umsetzen des ehrgeizigen Planes nutzten sie zwei kleine Eisenstangen, aufgeschnittene Plastikflaschen und Holzschaufeln. Im Nachhinein wird den Beteiligten sicherlich bewusst werden, dass harte Arbeit sich nicht immer auszahlt.
(Abc Color)
'Harte Arbeit zahlt sich nicht immer aus' wurde noch nicht kommentiert
Sei der Erste der den Artikel kommentiert!