Mindestlohn zu gering?

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Asunción: Der Mindestlohn über den jetzt folgende Zeilen zu lesen sind, wird nur bei Vorzeigeunternehmen und staatlichen Stellen gezahlt. Bei letzteren auch mit Einschränkungen und je nach Dauer auf dem Posten. Die Mehrzahl der arbeitenden Bevölkerung Paraguays könnte mit monatlich 1.824.055 Guaranies alle ihre Probleme lösen – aber wie gesagt, nur die wenigsten halten sich daran.

Der Mindestlohn ist jedoch neben der Kategorisierung auch ein Werkzeug und zwar zur Bekämpfung von Armut, was seit Jahrzehnten ein allgegenwärtiges Thema ist. Unter anderem vom Tauschkurs abhängig hat Paraguay überraschenderweise den höchsten Mindestlohn in der Region mit stolzen 384 US-Dollar. In den vergangenen elf Jahren verdoppelte sich dieser von einst 192 US-Dollar. Der Durchschnittsmindestlohn der Region liegt jedoch nur bei 262 US-Dollar, so der Weltarbeitsorganisation. Der Vorzeigestaat Chile der auf dem Kontinent Europa am meisten ähnelt hat nur 366 US-Dollar während Brasilien nur 325 US-Dollar zahlt. Nach einer kürzlichen Anhebung um 15% schaffte es Venezuela mit 324 US-Dollar auf Platz 4. Uruguay und Kolumbien liegen mit 310 und 288 US-Dollar weit abgeschlagen. Das Schlusslicht der Region ist Bolivien wo mit 116 US-Dollar weniger als ein Drittel des paraguayischen Mindestlohnes gezahlt wird.

Mindestlohn

In Hinblick auf den tatsächlich gezahlten Mindestlohn ist das Ergebnis jedoch ein anderes, Grund für die Ausführungen zu Anfang des Beitrags. Die Unternehmer zahlen eher den Lohn den sie zahlen können bzw. wollen anstatt sich tatsächlich an gesetzliche Bestimmungen zu halten. Anzeigen wegen zu geringer Bezahlungen kommen nicht zustande da sie nur eine Entlassung mit sich bringen würden. Nichtsdestotrotz befindet sich Paraguay auf dem Niveau von Ecuador, was ganz ordentlich ist, da dies rund 80% des Mindestlohnes sind. Uruguay, so die Studie der WAO liegt da nur bei 24%. Brasilien hält hier nur 31%, Chile 35%, Peru 54% und Kolumbien wo man rund 60% des da notierten Mindestlohnes durchschnittlich zahlt.

Das tatsächliche Problem der Region, worunter Paraguay auch jedoch nicht wie andere leiden, ist die Verletzung der gesetzlichen Bestimmungen. Außerdem ließt hier mit ein wie die Arbeitsbedingungen sind und ob und wenn wie viel der Staat diverse Produkte subventioniert. Die Subvention von Lebensmitteln geht jedoch auch wieder auf Kosten derer die arbeiten und Steuern zahlen.

Der Mindestlohn wurde eingeführt um die Sicherheit zu garantieren, dass alle Arbeiter sich ernähren und leben können, ein Ziel was durch die aufgezeigte Statistik überall verfehlt wird. Obwohl die Inflation in Paraguay die geringste der Region ist wird hier am meisten gezahlt. Oft wird jedoch der Mindestlohn als Höchstlohn angesehen, quasi zu einer Hürde die kein Arbeitgeber überschreiten möchte. Laut einer nationalen Statistik erhielten in 2014 31,1% weniger als einen Mindestlohn im Großraum Asunción während 32,6% zwischen einem und anderthalb Mindestlöhnen pro Monat bezog. Nur 15,9% erhielten zwischen dem zwei- und zweieinhalb-fachem.


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