Paraguay – frei von Naturkatastrophen?

Asunción: Auf diversen Webseiten zum Thema Einwanderung wird stetig damit geworben, dass das Land frei von Naturkatastrophen ist. Des Weiteren liest man, dass es 300 Sonnentage gibt. Eine Lüge ist das nicht jedoch nur die halbe Wahrheit. Was ist eine Naturkatastrophe und was ist mit den anderen 65 Tagen des Jahres?

Eine Umfrage in der Bevölkerung würde den Schluss zulassen, dass es es in Paraguay Unwetter bzw. Gewitter gibt die Europäern weitgehend fremd sind.

Regenmengen von einem halben Jahr fallen konzentriert an drei Tagen. Stürme, wie kürzlich auch über Deutschland fegten, machen ganze Dörfer dem Erdboden gleich und unterbrechen regelmäßig Strom und Wasserzufuhr. In den genau diesen 65 Tagen des Jahres ist das Wetter nicht sonnig sondern katastrophal. Einher kommen mit den Regenmassen überflutete Städte in denen der Verkehr zum Erliegen kommen.

Paraguay liegt, wie im letzten Jahr erst wieder vom meteorologischen Dienst des Landes festgestellt, in einer Art Tornado Korredor, der sich auf die Provinzen Itapúa, Caazapá, Caaguazú, Guairá und Alto Paraná konzentriert. Somit drängen alle Tiefdruckgebiete, die aus Süden kommen, automatisch ins Land. Der Wetterbericht von Buenos Aires ist in diesen zwei Monaten gleichsam gültig für die Landeshauptstadt, wenn auch mit rund zwei Tagen Verzögerung.

Und die Geschichte, dass Paraguay in einer Erdbeben-freien Zone liegt ist ebenso nicht war. In den letzten 15 Jahren wurden drei Erdbeben, wenn auch nur kleine, auf nationalem Territorium gemessen. Temperaturen unter Null gibt es, wenn auch nur selten und meist im mittleren bis nördlichen Chaco.

So wie es an ernsten Naturkatastrophen mangelt sind zumindest die Zustände während und nach kleineren Wetterkapriolen katastrophal, da die sensible Infrastruktur komplett zusammenbricht und nur mit Mühe und viel Zeit wieder aufgebaut wird.