Cambyretá (Facebook)

Paraguay’s Schmelztiegel der Kulturen

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Cambyretá, ein Distrikt im Südosten Paraguays, besitzt rund 30.000 Einwohner. Die Mehrzahl von ihnen hat europäische Wurzeln. Deutsche und Österreicher siedelten sich damals auf ihrem Weg von Argentinien nach Paraguay hier an und lebten in friedlicher Koexistenz mit Indianern.

Auf rund 19.500 Hektar zwischen den Distrikten von Nueva Alborada und Encarnación liegt Cambyretá. Das Land der Milch, wie der Ort übersetzt heißt, war früher dicht bewaldet. Da sie Forstwirtschaft nicht mehr ertragreich ist gilt der Boden für Landwirtschaft und Viehzucht als gut geeignet. Die indigenen Bewohner, die allesamt durch die Jesuiten evangelisiert wurden, vermischten sich mit den Spaniern, die zwischen 1904 und 1922 aus Villarrica und Paraguarí in die Zone drangen.

Als Konsequenz des Ersten Weltkriegs in Europa kam eine große Fluchtwelle auf Argentinien und Paraguay zu. Ab etwa 1907 begann die Einwanderung von Europäern in der Zone. Diese Schutz-suchenden Menschen kamen unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Russland, Polen und der Tschechoslowakei. Dabei wurde Itapúa zum Schmelztiegel der Kulturen. Der ersten deutschen Immigranten kamen am 1. September 1911 in Cambyretá an und hießen Andreas und Gretel Gassner. Sie bauten sich wie viele Neuankömmlinge zuerst ein Haus aus Palmenstämmen und Wedeln. Der erste österreichische Einwanderer, der in Cambyretá ansässig wurde, war der aus Tirol stammende Johann Oberladstätter. Nachfahren der Familie sind bis heute noch zahlreich im Land vertreten.

Unter den Neuankömmlingen waren auch der Deutschen Hans Lai, Julius Steckel, Paul Krauß, Hugo Hoffmann, Otto Obrist, Gustav Kunritz, Rudolf Sigmund, Hans Otto, Georg Korner, Johann Feil, Ernst Pretzel, Ludwig Fauth, August Schindler, Rudolf Luch, Gustav Miehe, August Ende, Heinrich Büttner, Paul Fischer, Christoph und Wilhelm Tiede, August und Johann Lutz, Gottlieb Radke, Hermann und Emil Kisser.

Zwischen 1930 und 1936 wurde in Cambyretá hauptsächlich Goldbananen angebaut, die später per Zug nach Asunción aber auch bis nach Buenos Aires verkauft wurden. Neben dem Bananenanbau widmete sich im Bereich der Landwirtschaft auch dem Maniok, Mais und Bohnen.

Auch wenn der Ort erst ab 1984 mit elektrischem Strom versorgt wurde hatten die deutschstämmigen Bewohner schon zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges Radios und ab 1963 den ersten Fernseher.

Cambyretá ist von Encarnación in etwa 30 Minuten erreichbar.


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