Parität angesteuert

Asunción: Bei einigen Finanzinstituten der Hauptstadt kann man von den Umtauschtabellen ablesen, dass zwischen Dollar und Euro im Ankauf weniger als 100 Guaranies liegen, was zwar nicht wirklich verwundert jedoch auch nicht Anklang findet.

Die wachsende Wirtschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika und ein Exportüberschuss in Deutschland wie eine generelle Deflation der Eurozone sind ausschlaggebend für diese Gleichsetzung, die im Verlauf der kommenden Monate sich profilieren dürfte.

Der paraguayische Guaraní gewann gestern noch 0,1% gegenüber dem US-Dollar an Wert und schloss mit 4.750 Guaranies während Finanzinstitute wie Financiera Rio 4.800 Guaranies für einen eingetauschten Euro geben. Von Seiten der Zentralbank des Landes ist eine Wertsteigerung des US-Dollars von 1-2% binnen der letzten vier Wochen innerhalb der normalen Parameter.

Roland Holst, Mitglied des Direktoriums der paraguayischen Zentralbank (BCP), ist keineswegs besorgt wegen dem Kursanstieg. „Die Volatilität des US-Dollars gegenüber dm Guaraní befindet sich um die 5%, womit mehr Stabilität zur Hauswährung vorhanden ist als in den umliegenden Ländern, bei denen die Flüchtigkeit des US-Dollars bis zu 13% beträgt wie beim Beispiel Brasilien. In Brasilien und Bolivien ist die Volatilität geringer, jedoch intervenieren hier die Regierungen aktiv auf den Kurs. Länder die die Kurse stetig manipulieren kommen früher oder später an den Rand einer Krise oder Staatspleite. Zu diesem Klub möchten wir als Land nicht gehören. Im direkten Vergleich zu Pfund Sterling und Euro ist der Guaraní bei weitem stabiler gegenüber dem US-Dollar“.

Problematisch ist ein stetig tiefer Euro nicht nur für europäische Rentner oder Zahlungsempfänger in Paraguay sondern ebenso für Banken die keine Zinsen mehr zahlen können. Ein starker US-Dollar senkt zudem den Import aus Ländern mit dieser Leitwährung.