Inmitten der von Kooperativisten- und Bauernprotesten erzeugten Krise, entschied Präsident Horacio Cartes, der bei den gestrigen und heutigen Sitzungen mit beiden Gruppen aufgrund „fehlender Zeit“nicht anwesend war, heute eine Geschäftsreise nach New York anzutreten.
Schon seit drei Wochen demonstrieren Bauern wie Kooperativisten auf den zentralen Straßen Asuncións. Bauern suchen den Erlass ihrer Schulden aufgrund schlechter Beratung von Seiten der Regierung bei den Ernten, während Kooperativisten versuchen das Gesetz der Mehrwertsteuern gegenüber ihren Genossenschaften auszusetzen oder zumindest zu verringern.
Schon seit dem Beginn der Mobilisierungen entschied Horacio Cartes, nicht bei den Dialogen dabei zu sein, sondern hat immer nur seine Vertreter hingeschickt, um für alle Partien die beste Lösung zu finden. Das kam bei Bauern wie auch bei Kooperativen-Mitgliedern nicht gut an. Die Anwesenheit des Staatschefs wird nach wie vor verlangt. „Repräsentanten sind wie Kugelschreiber ohne Tinte“, lautet die Verbildlichung des Frusts von Seiten des Bauernführers Luis Aguayo.
Nachdem die Regierung nun Sitzungen mit beiden Protestgruppen durchgeführt hat, wurden immer noch keine definitiven Lösungen gefunden und/oder Entscheidungen getroffen. Elvio Benítez, ein weiterer Führer der Bauernbewegung, brachte es auf den Punkt: „Der Präsident ist ein Feigling, der sich vor seinen Verantwortungen, vor dem Volk und vor der gesamten Nation versteckt.“
Während Pedro Loblein, Führer der Genossenschaften, die Weiterführung der Proteste auf unbestimmte Zeit bekannt gab, war Präsident Cartes voll am Koffer packen, um dann um 18.00 Uhr seinen Flug nach New York zu nehmen. Er nimmt dort am am Treffen für die Unterzeichnung des Pariser Abkommens, bezüglich des Klimawandels, teil.
(ABC Color)

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