Verschwendung staatlicher Resourcen

Tag ein, Tag aus sehen wir wie Dächer verschiedener staatlichen Schulen einstürzen, wie Lehrer und Ärzte auf Streik gehen aufgrund der niedrigen Gehälter, wie der prekäre Zustand des Gesundheits- und Erziehungssystems bemängelt wird, und so weiter. Wenn man aber einen Blick hinter die Kulissen wirft, merkt man sofort wo das Geld tatsächlich verplempert wird.

Der Senat bietet immer wieder genug Diskussionsthemen in Bezug auf die geplanten Ausgaben, die meist verschwenderisch betrachtet werden und die gesamte Unzufriedenheit der Bürger auslöst. Nach der geplatzten Bombe der dreifachen Jahresendprämien, die zumindest für dieses Jahr nicht durchgekommen sind, gibt es nun einen neuen Kostenvoranschlag für den Dienst der umstrittenen Snacks. Unter dem Namen „Zeremoniale und Gastronomische Dienstleistungen“ provisioniert der Senat 1.100 Mio. Guaraníes (190.000 US-Dollar) für diesen Zweck.

Normalerweise sind die Tage, an denen man die Abgeordneten am meisten essen sieht, die Sitzungstage jeweils am Donnerstag. Schon vor dem Start der Sitzung kann man beobachten, wie am Platz eines jeden eine Tüte mit Chipa und ein Glas Obstsalat stehen. Dann sieht man, wie mehrere Bediener zu Fuß die Reihen durchqueren um jeden Senator zu fragen, was er denn gerne essen oder trinken würde.

Während der Sitzung werden einige Fruchtscheiben erhalten, und wenn der Hunger sich lauter meldet erscheint gehacktes Rindfleisch mit Maniokstücken. Am Ende der Sitzung erwartet jedem Senator ein abwechslungsreiches Mittagessen in der VIP-Lounge, die sich in der fünften Etage des Gebäudes befindet. Einige Senatoren bringen sogar fremde Leute als „Gäste“ mit zum Mittagessen, die überhaupt keine Funktion innerhalb des Kongresses haben.

Man braucht sich über keine fünf Finger überzählen, wo man diese Gelder lieber investieren sollte. Geht es so weiter, kommt Paraguay nie aus dem Schlamm.

(Última Hora)