Was wollen die UNA-Studenten eigentlich?

Das Recht zur Meinungsfreiheit wird in Paraguay oft unterdrückt. Obzwar es viele öffentliche Aufstände gibt, bringen diese nur in den wenigsten Fällen positive Früchte. Trotzdem ist es wichtig, dass man seine Rechte kennt und diese auch reklamiert. Welches die Methoden dazu sind, bleibt analysebedürftig. So sehen es wohl auch die UNA-Studenten, die ja am gestrigen Tag den Vorstandsmitgliedern der Fakultät den Ausweg mit gewisser Gewalt gesperrt haben. Daher wurden die vier Anführer des Aufstands auch von der Rechtsanwaltschaft festgenommen.

Nach weiteren Protesten vor dem Justizministerium bezüglich dieser Aktion der Staatsanwaltschaft, wurden die verhafteten Jugendlichen letztendlich doch freigelassen. Doch was ist es nun eigentlich, wonach die Studenten so eifrig streben, dass sie sogar auf dem Campus der UNA übernachten, um gleich in den frühen Morgenstunden weiter auf die Pauken zu hauen?

Erstens: Sie verlangen eine Erklärung vom Rektor Abel Bernal über das, was wirklich auf der Generalversammlung passiert und angesprochen worden ist. Auf der Generalversammlung hat man nämlich für die Mehrheit der Lehrer gestimmt, was heißt, dass die Dozenten und die Vorstandsmitglieder weiter das letzte Wort über die Entscheidungen im Lehrhaus haben. Dieses war aber der acht Monate lang erarbeitete Vorschlag der Studenten: „Der Vorstand muss aus dem Rektor, dem Vizerektor, drei Dozenten, zwei Absolventen und zwei Studenten von jeder Fakultät bestehen.“

Zweitens: Sie verlangen eine erneute Generalversammlung innerhalb von sieben Tagen, d.h. am kommenden 20. September.

Drittens: Sie verlangen die Kündigung des sturen Dekans der Fakultät für Ingenieurswissenschaften (FIUNA), Ever Cabrera. Der Widerstand dieses Letzten ist so stark, dass die FIUNA die erste Fakultät war, die gestreikt hat.

Viertens: Sie verlangen die Kündigung von Dr. Francisco Molas, der zwar im Vorstand anwesend ist, aber kein Dozent der Fakultät für medizinische Wissenschaften ist.

Es werden wohl wieder heikle Monate an der „Universität Nummer 1“ von Paraguay.

(Última Hora, ABC Color)