Am gestrigen Nachmittag gegen 17.00 Uhr wurde der Bürgermeister der Stadt Tacuatí, Gualberto Ramón Carrillo Vera, ermordet, als er mit seinem Motorrad im Stadtzentrum seine Tochter abholte. Nur wenige Kilometer entfernt, wurde fast zeitgleich, eine junge Geschäftsfrau in Choré ihres Lebens beraubt.
Ein Menschenleben ist nicht viel wert, so scheint es zumindest, wenn man tagtäglich die paraguayische Presse liest und gewissermaßen interpretiert. Während in Pedro Juan Caballero die Polizei nicht im Stande ist, zwei Morde pro Woche zu unterbinden, stehen nun auch die Uniformierten des Departements San Pedro vor Erklärungsengpässen.
Ramón Carrillo, gewählter Bürgermeister der Stadt Tacuatí, wurde von mindestens fünf Einschüssen getroffen, die unbekannte Motorradfahrer auf ihn abgegeben haben sollen. Das Motiv dafür ist bisher noch völlig unbekannt. Da Tacuatí im Einflussbereich der selbsternannten paraguayischen Volksarmee (EPP) liegt, ist ein Zusammenhang zumindest denkbar. Die Täter, so Augenzeugen, flohen auf einem Enduro Motorrad in Richtung Tacuatí Poty. Die Staatsanwältin Fani Aguilera nahm die Untersuchung auf.
Auch Luis Alberto Lindaron, der von der EPP entführt wurde, war Bürgermeister der Stadt von 1991 – 1996. Er wurde im Juli 2008 entführt und im September wieder freigelassen, nachdem 130.000 US-Dollar an die Gruppe gingen. Seine Ermordung durch die EPP fand fünf Jahre später in Tacuatí Pott statt.
Im Fall der Geschäftsfrau aus Choré begann ebenso die Staatsanwaltschaft mit ihren Untersuchungen. Das Opfer, Nora Concepción Florenciano Pereira, wurde auch von einem Unbekannten auf einem Motorrad erschossen. Die 28 Jährige war die Alleinerbin eines Rinderzuchtbetriebes, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder vor vier Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen.
(Abc Color / Última Hora)
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