Brasilia: Bolivien soll sechstes Vollmitglied des südamerikanischen Staatenbundes Mercosur werden. Die Präsidenten Argentinens, Brasiliens, Paraguays, Uruguays und Venezuelas unterzeichneten heute in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia zusammen mit Boliviens Staatschef Evo Morales ein entsprechendes Aufnahmeabkommen. Außerdem wird bei dem 48. Mercosur Gipfel Paraguay die temporäre Präsidentschaft übergeben.
Bolivien war bisher mit vier weiteren Staaten assoziiertes Mitglied. Surinam und Guyana sollen neue assoziierte Mercosur-Mitglieder werden. Bereits seit mehreren Jahren war der Beitritt geplant. Er muss nun noch von einzelnen Landesparlamenten gebilligt werden. Bolivien bekommt eine Übergangszeit von vier Jahren zur Übernahme der Handelsregeln des Wirtschaftsbundes zugebilligt.
Der „Mercado Común del Sur“ versteht sich nach Vorbild der Europäischen Union als Bündnis zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen und zum Abbau von Handelshemmnissen. EU und Mercosur hatten beim jüngsten EU-Lateinamerika-Gipfel den Wunsch nach einem gemeinsamen Handelsabkommen bis Ende des Jahres unterstrichen. Die Verhandlungen dazu laufen jedoch schon Jahre und wurden bereits für einen längeren Zeitraum ausgesetzt.
In den letzten Jahren wurden verstärkt politische Ideologien und Beweggründe unter den asozzieirten Staaten ausgetauscht, was laut den aktuellen Wirtschaftsbilanzen nicht wirklich von Vorteil war.
Der Mercosur will seine Exporte nach Europa erhöhen. Die EU hat mit 26 der 33 Staaten Lateinamerikas und der Karibik bisher Handelsverträge. „Wir verfolgen das Ziel, ein umfassendes und ausgeglichenes Handelsabkommen zu vereinbaren“, hatte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström bei dem Gipfel betont.
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