Anfang letzten Jahres kontaktierte ein anonymer Informant die Süddeutsche Zeitung und übermittelte auf verschlüsselten Wegen zahllos erscheinende Dokumente der Mossack Fonseca Kanzlei aus Panama, die dank eines weltweiten Netzwerkes Scheinfirmen überall da gründeten, wo es ihre Mandanten wollten.
Obwohl Offshore Firmen legal sind, waren die Absichten vieler Nutzer, darunter Prominente aus allen Bereichen des Lebens, eher an den illegalen Vorteilen wie Geldwäsche, Steuerflucht oder Verschleierung interessiert.
Insgesamt 2,6 Terabyte sammelten sich so zusammen. Diese Datenmenge, 46 Mal größer als Wikileaks, konnte von einigen Journalisten unmöglich ausgewertet werden. Aus diesem Grund wandte sich die Süddeutsche Zeitung an das Internationale Konsortium für investigativen Journalismus (ICIJ), und bat um Hilfe bei der Bewältigung der Arbeit.
In mehr als einem Jahr haben rund 400 Journalisten aus 80 Ländern, darunter auch Mabel Rehnfeld aus Villarrica, mitgeholfen die Daten zu entwirren und länderspezifisch zuzuordnen.
Die „Panama Papers“ umfassen fast 11,5 Millionen Aufzeichnungen. Hauptsächlich handelt es sich um E-Mails, PDF und Fotodateien sowie Auszüge aus einer internen Datenbank von Mossack Fonseca. Die Daten reichen von den 70er-Jahren bis ins Frühjahr 2016.
Mossack Fonseca ging systematisch vor. Zu jeder Briefkastenfirma wurde ein Ordner angelegt. Darin wurden E-Mails, Verträge, Scans und weitere Schriftstücke aufbewahrt. Um die Registrierung und Suche darin bewältigen zu können, war es nicht ausreichend diese in ein Archiv einzuordnen. Alle Dokumente wurden so nummeriert und erfasst, dass ähnlich wie bei einer Websuche die Inhalte schnell dem Suchenden zur Verfügung stehen. Das Resultat waren wenigstens wichtige Politiker, internationale Verbrecher und bekannte Sportstars. Aus Paraguay waren mindestens 120 Personen in Offshore Geschäfte involviert. Neben dem unter Anklage stehenden Nicolaz Leoz ist anscheinend auch die Cartes Familie davon betroffen. Wir halten sie auf dem Laufenden.
In Übereinkunft mit der Süddeutschen Zeitung werden bis Ende April weltweit neue Inhalte der Panama Papers veröffentlicht, bis Anfang Mai, das komplette Archiv, online gestellt wird, so das alle Personen ungehindert Zugriff darauf bekommen.
(Panama Papers / Abc)

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