Familie kann man sich nicht aussuchen

Horacio Cartes, Präsident des Landes, hat es in diesem Tagen bestimmt nicht leicht. Juan Domingo Viveros Cartes, sein Onkel und gleichzeitig das schwarze Schaf der Familie, wurde wieder einmal von der Polizei verhaftet.

Der als „Papacho“ bekannte Pilot von Drogenflugzeugen saß erst bis vor Wochen in Uruguay hinter Gittern.

Am gestrigen Samstag gegen 14.30 Uhr, als Papacho wegen technischen Problemen notlanden in Caazapá musste, wurde er von der Polizei festgenommen. Gegen ihn liegt noch ein offener Haftbefehl wegen dem Besitz von mehreren hundert Kilogramm Kokain.

Im Verlauf der vergangenen Jahre wurde er mehrmals zu Freiheitsstrafen wegen Rauschgifthandels und Transport verurteilt. Die Haftstrafen dauerten jedoch nicht lang an. Selbst eine 17-jährige Haftstrafe, zu der er in Brasilien verurteilt wurde und die er in Paraguay absitzen sollte, wurde seltsamerweise von einer Richterin außer Kraft gesetzt.

Viveros Cartes hat wegen seiner Familienzugehörigkeit immer die Garantie, dass seine Festnahmen medienwirksam vermarktet werden. Bei der gestrigen Gelegenheit kam jedoch ein Anordnung von oben, dass Viveros Cartes nicht mit der Presse in Kontakt gelassen werden darf, was sonst, und auch im fernen Caazapá, nur normal wäre.

Ob in dem Flugzeug mit argentinischer Matrikelnummer ebenfalls Drogen zu finden war, wurde bis jetzt noch nicht bekannt gegeben. Sicher ist nur, dass er ohne Flugplan im Departement Itapúa gestartet war.

(Abc Color / Última Hora)