Alle Fahrzeugführer die paraguayische Straßen benutzen, sollen ab dem 1. April, in beiden Fahrtrichtungen, Maut zahlen. Bis jetzt war es nur in einer Richtung notwendig.
Diese Regelung wurde mit der heutigen Ankündigung des Ministeriums für öffentliche Bauten (MOPC) temporär ausgesetzt, bis die Bauarbeiten an den neuen Mautstellen beendet sind.
An dem Plan der doppelten Maut wird weiterhin festgehalten, wie Roberto Enrique, Finanzverantwortlicher des Ministeriums, erklärte. Die Einnahmen der Steuer zur Benutzung der Überlandstraßen stellen in keinem Verhältnis zu den Wartungskosten.
Obwohl das MOPC im vergangenen Jahr 190 Milliarden Guaranies an Maut eingenommen hat, was in etwa 30 Millionen Euro entspricht, liegen die jährlichen Wartungskosten pro Kilometer Asphaltstraße bei rund 18.000 Euro. Da es rund 5000 km Asphaltstraßen im Land gibt gilt es rund 90 Millionen Euro einzunehmen.
Die temporäre Aussetzung der doppelseitigen Maut wird anscheinend nur einen Monat andauern.
Damit zukünftig die Kasse stimmt, und nicht untreue Mitarbeiter auf eigene Faust arbeiten, wie in der Vergangenheit, werden in einiger Entfernung einer jeden Mautstation Zähler installiert, die parallel zu den Einnahmen die Anzahl der Fahrzeuge wiedergeben.
Die Einführung von Vignetten oder „Pickerl“ die auf ein Monat bzw. ein Jahr halten ist anscheinend nicht vorgesehen. Pendler und Passagiere von Überlandbussen werden diesen Preisanstieg schwer zu spüren bekommen.
Obwohl die Absicht, Maut Betrüger die Möglichkeiten zu nehmen, gut gemeint ist, merkt man nur wenig von den Wartungsarbeiten. Paraguays Straßen sind in einem erbärmlichen Zustand und der Gedanke, dass eine Maut allein die Straßen in gutem Zustand erhält, ist anscheinend rein paraguayisch und einer der Nachteile der geringen Steuerlast.

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