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„Most Wanted” in Paraguay

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Polizisten dafür zu bezahlen, dass sie einem Schutz gewähren ist generell üblich in gewissen Kreisen. Einen gefälschten Personalausweis von der Polizei zu erhalten ist ebenso möglich, wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist. Jedoch beides zum gleichen Zeitpunkt in Anspruch zu nehmen ist eher selten, jedoch irgendwie nachvollziehbar wenn man den Fall genauer betrachtet.

Dem meist gesuchte Verbrecher Argentiniens und einer der 10 Namen auf Interpol’s lateinamerikanischer „Most Wanted“-Liste, der argentinische Drogendealer Ibar Esteban Pérez Corradi (38), gelang es einen originalen paraguayischen Personalausweis wie auch einen nationalen Reisepass zu bekommen. Diese kaufte er von einigen korrupten Polizisten, dessen Namen gestern identifiziert wurden, als die Tarnung aufflog. Der Ausländer agiert unter der Identität eines vor 13 Jahre verstorbenen Mannes.

Der neueste Polizeiskandal betrifft dieses mal die Identifikationsabteilung, die am 4. August des vorigen Jahres den Personalausweis mit Nummer 1.433.627 für einen Mann namens Walter Miguel Ortega Molinas, geboren in Asunción am 25. Februar 1980, ausstellte. Zwei Monate später, Oktober 2015, wurde auch noch ein Reisepass für dieselbe Person ausgestellt.

Ans Licht kam dieser Fall dadurch, dass Walter Miguel Ortega Molinas, der mehrere Vorstrafen hatte, schon am 24. November 2002 bei einem Verkehrsunfall in Fernando de la Mora ums Leben kam. Wessen Gesichtsbild, Fingerabdrücke und Unterschrift sind es dann auf den Dokumenten?

Eine interne Untersuchung, die vom Abteilungschef Gilberto Gauto durchgeführt wurde, ergab gestern, dass die Dokumente des verstorbenen Walter Ortega eigentlich dem Argentinier Ibar Pérez Corradi gehörten.

Corradi wird in Argentinien für Mord gesucht, den er im Jahr 2008 begangen hat. Laut Polizeiberichten brachte Corradi seine damaligen Geschäftspartner um, drei pharmazeutische Unternehmer mit denen er zusammen Ephedrin nach Mexiko schmuggelte. Auch bei den Vereinigten Staaten hat er einen Haftbefehl aufgrund von Drogenschmuggel.

Kommissar Gauto gab zu, dass die Dokumente gültig waren und dass es unbedingt ein Insider-Job gewesen sein muss. „Die Verantwortlichen haben feine und präzise Arbeit gemacht und werden dafür zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er.

In diesem Sinne zog er Unterofiziere David Nicolás Benítez Meza, aus der Zone von Benjamín Aceval, und Luis González González, von der Fingerabdruckdivision in Asunción zur Rechenschaft, die heute schon festgenommen wurden für die Befragung und weitere Ermittlungen.

Ibar Corradi soll laut Polizeiregister sogar schon einige Geschäfte gemacht haben mit seinem neuen Decknamen. Sein aktueller Aufenthaltsort ist soweit unbekannt.

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(ABC Color, Última Hora)


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