Todesstrafe

Vor 101 Jahren

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Im Jahr 1915, unter der Präsidentschaft von Eduardo Schaerer, informierten die Gazetten von damals über ein schreckliches Verbrechen in der Hauptstadt. Gastón Gadín (18) war Sohn der französischen Einwanderer, Laurent Gadín und María Emma Lacour, die 1912 nach Paraguay kamen.

In Villa Morra wohnhaft, lebten sie in einem großen Haus (heute Casa Cuna) auf einem Grundstück, welches einen ganzen Block umfasste. Mit ihnen auch ihr Aufpasser Cipriano León.

Gastón Gaden plante den Mord an seinen Eltern, umgebracht hatte sie jedoch der Angestellte Cipriano León (24) am 26. Juli 1915.

Angenommen wird, dass das Ehepaar tief und fest schlief als León mit einer Axt beide in ihrem Bett köpfte. Danach legte Gadin Feuer und plante das Erbe anzutreten. León sollte in Anteil erhalten.

Das Motiv für die damalige Tat soll fehlende Bereitschaft des Vaters gewesen sein, seinem Sohn die Heirat seiner Freundin Ana Mayeregger finanziell zu ermöglichen. Geplant war für den Sohn der Militärdienst in Frankreich und anschließend die Hochzeit mit einer Französin.

Durch die gültige Verfassung aus dem Jahr 1870, die es einem Gericht ermöglichte, die Todesstrafe zu verhängen, unterzeichnete Eduardo Schwerer dieses Urteil als letztes dieser Art in Paraguay.

Gadín und León kamen ins öffentliche Gefängnis, wie es damals hieß. Schon 1915 war dieses überfüllt wie heute alle Haftanstalten des Landes. Die Erschießung von Gadín und León im Hof des Gefängnisses wurde in den Zeitungen für den 1. Dezember 1917 um 15.00 Uhr angekündigt und per Mundpropaganda weiterverbreitet. Asuncion zählte damals zwischen 50.000 und 60.000 Einwohner.

Vier Soldaten, zwei kniend und zwei dahinter stehend, schossen mit ihren deutschen Gewehren „Mauser 98“ auf die beiden Männer. Nach dem beide tot waren, fuhr man sie in einfachen Särgen mit einem Maultiergespann in den Stadtteil Sajonia. Dass vom Hänger Blut lief, half vielen zu verstehen, wer darin befördert wurde. Nach Jahren, als die Skelette umgebettet werden sollten, fand man auf dem Mangrullo Friedhof (heute Parque Carlos Antonio López) die Leiche von Gadín – jedoch ohne Schädel.

Angeblich sollen Medizinstudenten diesen für schulische Zwecke entwendet haben.

Auch Ana Mayeregger wurde kurzzeitig verhaftet, kam jedoch schnell wieder aus dem Gefängnis und zog es vor von Asuncion nach Clorinda, Argentinien, zu ziehen. Nachdem die Strafe bekannt wurde, zog sie nach Buenos Aires. Da verloren sich ihre Spuren.

Der US-amerikanische Fernsehkanal Discovery in seiner spanisch-sprachigen Variante „Investigación Discovery“, wird dem Verbrechen bald eine Episode widmen, wie das Beitragsbild vermuten lässt.

(Abc Color)


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