Zwangspensionierung im Kongress

Der Minister des Sekretariats für den öffentlichen Dienst in Paraguay, erinnerte heute neun Senatoren und zwei Abgeordnete des Kongresses daran, dass sie einen Schritt zur Seite gehen sollten. Ein Gesetz, welches die Zwangspensionierung regelt, gibt es tatsächlich. Die Gesetzgeber, die heute das erste Mal davon hörten, wurden wütend.

Der Minister des öffentlichen Dienstes, Humberto Peralta, sendete ein Schreiben an den Senat, um die Funktionäre darüber in Kenntnis zu setzen, die das Alter von 65 Jahren schon überschritten haben. Diese sind offizielle Kandidaten für eine Zwangspension.

Mit dem Schreiben, welches sich auf das Gesetz N° 4252/10 bezieht, wurde auch eine Liste mitgesendet, in der folgende Senatoren aufgeführt wurden:

* Mirta Leonor Gusinky Lezcano (ANR) 68 Jahre
* Adolfo Marcelino Ferreiro Sanabria (AV) 68 Jahre
* Miguel Abdón Saguier Carmona (PLRA) 71 Jahre
* Miguel Ángel Ignacio López Perito (AV) 65 Jahre
* José Manuel Bóbeda Melgarejo (Unace) 69 Jahre
* Julio César Franco Gómez (PLRA) 65 Jahre
* María Blanca Lila Mignarro(PLRA) Jahre
* Juan Carlos Galaverna (ANR) 67 Jahre
* Fernando Armindo Lugo Méndez (FG) 65 Jahre

Senator Adolfo Ferreiro bezeichnete diese Bitte als „verrückt“ und „barsch“ für einen Minister. „Schade, dass die Parlamentarier mit normalen Staatsbediensteten verwechselt werden. Senatoren werden gewählt und nicht ernannt”, fügte er hinzu.

„Interessant wäre zu wissen, ob Präsident Cartes dies akzeptiert oder gar angeordnet hat. Dies ist ein politisches Thema, welches sehr ernst ist. Wenn Cartes nichts damit zu tun hat wird ihm damit eine Bananenschale vor die Füsse geworfen. Er muss dazu Stellung beziehen“, argumentierte Ferreiro.

Ein ähnliches Schreiben erreichte auch das Abgeordnetenhaus, wo der Altersdurchschnitt bedeutend tiefer liegt. Unter den Mitgliedern wurden nur Mario Soto Estigarribia (70), Celso Maldonado (67) und Cornelius Sawatsky (68) zur Zwangspensionierung aufgefordert.

(Hoy)