Paris/Asunción: Die französische Satirezeitschrift, auf die vor wenigen Wochen ein Anschlag verübt wurde bei dem 12 Personen getötet wurden, sorgte seit 1970 immer wieder für Aufregung. Obwohl es ein zeitweises Publikationsverbot gab, wandten sich die mittlerweile ermordeten Zeichner Cabu und Honoré auch paraguayischen Themen zu, speziell dem Diktator Alfredo Stroessner.
In einem Album mit dem Namen „Pour le Paraguay“ welches von 1987 – 1988 vom Französischen Komitee für Solidarität mit den Menschen in Paraguay herausgegeben wurde findet man diverse Zeichnungen des Deutschstämmigen. Furcht kannten sie nicht, was ihnen Anfang des Jahres jedoch das Leben kostete.
In dem Album findet man neben Bildern von Stroessner auch die von anderen Diktatoren Südamerikas und Europas.
„In Paraguay regiert die älteste Diktatur Lateinamerikas. Seit dem Staatsstreich 1954 hält sich Stroessner an der Macht und wird im Februar 1988 seine achte Regierungszeit von 5 Jahren beginnen, was ihm erlaubt den Rekord von Franco einzustellen. Er proklamiert sich als einziger Kandidat der sich freiwillig präsentiert und den Wahlprozess komplett durchläuft, der nur eine Fassade ist“, beginnt die Einleitung des bebilderten Albums. Der Vergleich mit Franco bezog sich auf Francisco Franco aus Spanien.
Die Bilder wurden Napoleón Ortígoza gewidmet, der mit mehr als 25 Jahre der Häftling mit der längsten Strafe in einer Diktatur war.
„Wussten Sie dass diese Diktatur vielen anderen Ländern in Südamerika als Beispiel und Laboratorium dienten? Wussten Sie dass mehr als 300.000 Paraguayos einen Teil ihres Lebens in Gefängnissen von Stroessner verbrachten? Wussten Sie dass die hartnäckigsten Widersachen Stroessners einfach ermordet wurden oder spurlos für immer verschwanden?“ – Diese Fragen unter anderem betitelten die Bilder von Jean Cabu (76), Philippe Honoré (74) und anderen Zeichnern.
Das Attentat auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo aus Frankreich war eine der Taten, die die komplette Welt Anfang des Jahres in Aufruhr versetzte.
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