Curuguaty (Abc)

Für was?

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Asunción: Rubén Villalba, der Bauernführer und einzige Inhaftierte des Curuguaty Massakers, wegen dem Ex Präsident Fernando Lugo von seinem Posten enthoben wurde, wurde nun für die Beteiligung an einer Blockade eines Fahrzeuges der Staatsanwaltschaft zu sieben Jahren Haft verurteilt, was unverhältnismässig erscheint.

Besagte Blockade fand im Jahr 2008 in der Kolonie Pindó statt und wurde nach der Anzeige eines Sojabauern durchgeführt, der sich von landlosen Bauern umgeben sah. Diese waren nicht damit einverstanden, dass der Agrotoxide für seine Felder zu Hilfe nahm und protestierten mit Besetzung.

Weder ein bildlicher noch ein wissenschaftlicher Beweis, der Villalba mit der Blockade in Verbindung bringt wurde von der Klagevertretung vorgebracht. Die Strafe kam nur aufgrund von Zeugenaussagen zustande, die Mehrzahl davon Angehörige der Staatsanwaltschaft.

Der Verteidiger von Villalba will das Urteil anfechten, da es sich bei dem Verurteilten nur um einen politisch Verfolgten handelt, der der Staatsanwaltschaft ein Dorn im Auge ist.

Die Staatsanwaltschaft forderte eingangs 12 Jahre für die Strassenblockade und erklärte dass dies auch Freiheitsberaubung gewesen wäre. Der Fall wurde erst wieder eröffnet nachdem er wie auch andere Angeklagte wegen der Beteiligung am Curuguaty Massaker Hausarrest erhielten. In seinem Fall war der Ausflug in die Freiheit nur kurz. Zuvor hatte er zusammen mit seinen Kollegen einen 58-tägigen Hungerstreik durchgeführt und den Hausarrest erzwungen.

Sein Verteidiger ist sich sicher, dass mit dem allgemeinen Masstab eine Strafe für die Blockade höchstens sechs Monate erreicht. Seit September 2012 verbrachte Villalba 28 Monate in Untersuchungshaft mit insgesamt drei Monaten Hungerstreik.

Bei dem Curuguaty Massaker, bei welchem Villalba aktiv teilgenommen haben soll, wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht, wurden elf Bauern und sechs Polizisten getötet. Die Polizei in Einklang mit der Staatsanwaltschaft setzte eine Landräumung an, die an sich ilegal war, da die Eigentümer des Landes nicht die Familie Riquelme sondern der paraguayische Staat ist. Quintessenz jedoch ist auch, dass das Grundstück welches sie besetzt hielten und eventuell verteidigten, nicht ihres war, womit genug Anlass für eine illegale Handlung besteht.

Die laue Handlung der damaligen Regierung führte zu einem Express-Amtsenthebungsverfahren, bei welchem Fernando Lugo abgesetzt wurde. Dreizehn Bauern wurden wegen Invasion eines fremden Grundstückes angeklagt, zehn von ihnen ausserdem wegen der Tötungsabsicht der Polizisten. Im Gegenzug wurde niemand wegen dem Tod der elf Bauern angeklagt.



'Für was?' hat 1 Kommentar

  1. 12. Juli 2016 @ 16:38 wolfgang

    Das ist doch nichts anderes als ein Racheakt zur Abschreckung.
    Früher wurden die Leute halt Gevierteilt und gerädert!
    Es erfolgte nie eine unabhänige neutrale Untersucherung.Die würde ganze andere Sachen ans Licht bringen.
    Allein die Verwendeten Waffen/Kaliver sprechen für organisierte Heckenschützen.Kaliver/Munition die weder die Bauern noch die Sicherheitskräfte hatte.

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