Marihuana Paraguay 1

Marihuana für den Lebensunterhalt

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San José del Norte: Unweit von General Resquín in der Provinz San Pedro gelegen ist mehr als die Hälfte der 4.500 Einwohner des Ortes damit beschäftigt Marihuana anzubauen und weiterzuverarbeiten. Kinder die 6 Jahre oder älter sind werden ebenso dafür herangezogen.

Der großflächige Anbau von Marihuana in in der armen Zonen des Landes eine stetige Realität. Nur dank dieser Pflanze können Bauern etwas Geld verdienen um ihre Familien mit dem Notdürftigsten zu versorgen.

Während anderswo Tabak oder Yerba angebaut werden gibt es in San Pedro nur eine Pflanze die es schafft sich immer mehr auszubreiten – Marihuana. Andere Feldfrüchte wurden zwar auch wachsen, haben es jedoch zu weit bis zu den Märkten. Marihuana muss auch weit transportiert werden. Jedoch gibt es hier eine größere Gewinnspanne. Dies wird einem ganz besonders vor Augen geführt wenn man erfährt, dass die armen Einwohner der Gegend 20.000 Guaranies (3,30 €) für 1 kg Marihuana gezahlt bekommen. In Chile angekommen kostet die gleiche Menge 1.000 US-Dollar.

Keiner der Bauern sieht sein Tun als illegal an obwohl sie sich sehr wohl bewusst sind, was sie da hegen und pflegen bis es geerntet wird. Sie erklären aus ihrer Sichtweise, dass der Staat hier nicht präsent sei und es garantiert keine Alternativen gibt. Und so kam es das 6.000 der 7.800 Hektar des Ortes für den Anbau des verbotenen Krautes genutzt werden. Pro Jahr werden insgesamt 20.000 t produziert. Vier Fünftel davon werden nach Brasilien geschmuggelt und Ein Fünftel geht nach Argentinien, Uruguay und Chile.

Marihuana Paraguay 1

Während in Spanien eine Marihuana Anbaufläche von 3 Hektar entdeckt und als größte jemals gefundene registriert wurde zerstörten Angehörige der Anti-Drogen Polizei Paraguays (Senad) in 2015 schon mehr als 1.200 Hektar.

Spätestens seit 2009 ist den nationalen Autoritäten das Problem bekannt. Schon vor sechs Jahren wurde ein Großteil der Pflanzungen vernichtet. Schon damals versuchte die Regierung unter Fernando Lugo die Bauern zum Anbau anderer Feldfrüchte zu bewegen. Es wurden bessere Straßen, bessere Stromanbindungen, Zugang zu Trinkwasser und viele andere Sachen versprochen.

Nachdem nichts davon wirklich umgesetzt wurde wandten sich die Bauern erneut dem Marihuana Anbau zu. Am vergangenen Mittwoch kam es dann zu einer Demonstration von rund 1000 Marihuana Bauern die in Kambá Rembé, einem Teil von San José erklärten, dass sie keine Delinquenten sind und es weder Bildung noch Krankenversorgung oder Medikamente im Ort gäbe. Um andere Feldfrüchte gewinnbringend zu verkaufen braucht es eine Beförderung dieser nach Asunción, was 400 km entfernt liegt. Die Demonstration war die Antwort auf die Zerstörung von 140 Hektar des verbotenen Krautes im Ort.

Eine Fabrik zur Herstellung von Maniokstärke oder Zucker würden helfen, funktionieren jedoch nur mit staatlicher Hilfe.


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