Esteche (Abc)

Ohnmächtig vor Hunger

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Das Beziehen des monatlichen Lohnes garantiert, zumindest bei der Mehrzahl der Empfänger, eine regelmäßige Ernährung. Das Ausbleiben der beschriebenen Auszahlung summiert mit Pflichtbewusstsein, die ein Wachmann ausmacht, ist eine gefährliche Mischung, wie sich nun zeigt.

Gregorio Esteche, Wachmann der Sicherheitsdienstes Selous S.A., wurde gestern Nachmittag ohnmächtig vor Hunger. Dieser Zusammenbruch ereignete sich vor dem Supermarkt Avenida an der Kreuzung España und Sacramento. Silvia Caceres, eine Frau die ihm erste Hilfe leistete, befragte ihn danach.

Esteche erklärte, dass er seit zwei Monaten keinen Lohn bekomme und schon seit Tagen nichts mehr gegessen hätte. Wegen der ausbleibenden Lohnzahlung verlor er seine Wohnung und muss nun als Angestellter des Wachdienstes vor oder neben dem Supermarkt hausen.

Angestellte des Wachdienstes wollten Esteche in einem privaten Fahrzeug zum Arzt fahren. Die helfende Frau verhinderte dies und alarmierte einen Rettungswagen, der nach immerhin 40 Minuten ankam. Die Kosten dafür muss der Wachdienst übernehmen, der seine Angestellten anscheinend nicht beim Fürsorgedienst IPS angemeldet hat.

Da weder sein Chef noch die Betreiber des Supermarktes ihm Hilfe leisten wollten, sah sich Silvia Caceres gezwungen diesen Vorfall in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen.

(Abc Color)


'Ohnmächtig vor Hunger' hat 1 Kommentar

  1. 26. Juli 2016 @ 9:59 Martin Sauer

    Das ist für mich keine Überraschung, daß gerade Leute, die bei sogenannten „Sicherheitsfirmen“ arbeiten, monatelang keinen Lohn bekommen und trotzdem irgendwie überleben müssen. Die Sache ist doch so: diese Firmen bieten hauptsächlich Supermärkten ihre Dienste an und es werden selbstverständlich die Sicherheitsfirmen berücksichtigt, die das beste Angebot machen Dabei sind oft diese Angebote pro eingesetztem Personal nur wenig über dem Betrag, der einem gesetzlichen Mindestlohn entspricht, und auch diese Sicherheitsfirmen wollen selbstredend noch etwas dabei verdienen. Wer also Leute unter Vertrag nimmt zu dem gesetzlichen Mindestlohn und meldet diese dann auch noch bei der IPS an, der hat schon gar keine Aussicht, mit seinem Angebot berücksichtigt zu werden und kann dann auch seine Sicherheitsfirma gleich zumachen. So ist es dann nicht verwunderlich, dass diese Leute dann viel weniger als den Mindestlohn erhalten, dafür noch 14 Stunden pro Tag zu arbeiten haben, Sozialversicherung bei der IPS ist ohnehin ausgeschlossen, Urlaub und arbeitsfreier Tag ist unvorstellbar und die Weihnachtsgratifikation sowieso, und die ersten Monate bei Beginn eines Angestelltenverhältnisses geht der Wachmann dann ohnehin vollkommen leer aus, denn die ihm zur Verfügung gestellte Waffe und auch seine Uniform muss er ja erst bezahlen, bevor er überhaupt von der Firma Geld bekommen kann. Mir sind solche Fälle bekanntgeworden, und das nicht nur einer. Es ist wirklich notwendig, daß gerade das Thema der Sicherheitsfirmen, die Sicherheits-Personal an Handelsfirmen und Banken vermieten, auch einmal öffentlich angefaßt wird. Das wäre jedenfalls wesentlich wichtiger als das hochgespielte Thema der in Supermärkten gegen Trinkgeld der Kunden tätigen Minderjährigen, um die Ware des Kunden zu seinem Auto zu bringen.

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