Sich den halben Tag durch die Straßen von Asunción zu bewegen, macht Einen nicht zum Einwohner der paraguayischen Hauptstadt. Wenn die Abendstunden anbrechen und man in die Stadt fährt, in der man schläft, wird einem das bewusst.
Ein Großteil der Bevölkerung des Departements Central hat eine eindringliche Beziehung mit der Hauptstadt. Aus verschiedenen Nachbarstädten strömen tagtäglich tausende nach Asunción, um ihrer meist gut bezahlten Arbeit nachzugehen. Allerdings gibt es auch viele, die zum Studieren, zum Erledigen von Behördengängen und zum Einkaufen nach Asuncion fahren.
Doch da zu leben und zu schlafen wird spätestens nach Dienstschluss positiv bewertet, wenn der Heimweg nicht zu lang ist. Es sei denn, man teilt sich die Straße mit denen, die nach Luque, Capiatá, Lambaré oder Villa Elisa müssen.
Die Hälfte der Einwohner der Nachbarstädte arbeiten und kommen täglich nach Asunción. Allerdings gibt es auch einige Einwohner der Hauptstadt, die bis zu 40 km fahren, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Die Mehrheit, oder klarer ausgedrückt 80% der Einwohner Asuncion’s arbeiten auch da.
Chaotischer Verkehr, rückständige Müllabfuhr, Busse in schlechtem Zustand und Straßen, die einer Mondlandschaft gleichen, sind die Nachteile der Hauptstadt. Doch genau diese Nachteile entstehen wegen der Fluktuation der Menschen. Ob nun fehlende Steuern oder eine schlechte Arbeitseinstellung daran schuld sind lässt sich nicht bestimmen. Fakt ist nur, dass rund 900.000 Menschen tagein und tagaus nach Asuncion reisen. Bei einer Einwohnerzahl von nur rund 600.000 relativiert sich die Schuld der Kommune schnell.
(Ejempla)
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