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Ein Fall, zwei Sichtweisen

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Mayor Otaño: Der Distrikt in der Provinz Itapúa sorgt samt einigen einflussreichen Politikern und einer deutschen Familie, seit mehr als einem halben Jahr, für Schlagzeilen, die zeigen wie lenkbar die paraguayische Justiz ist. Es geht dabei um die Enteignung rechtmäßigen Eigentums durch illegale Manöver.

Am 19. August 2014 ordnete Richter Juan Casco Amarilla aus Encarnación an, keine Veränderungen auf dem Grundstück mit der Finca Nummer 1275 zu erlauben. Nur drei Wochen später, am 10. September, autorisierte Richter Sergio Rodríguez aus Presidente Franco die Firma Agro Nikas S.A. Veränderung im landwirtschaftlichen Bereich der Finca N° 1275. Zwei Entscheidungen zu ein und demselben Fall: Familie Eisen.

Laut dem hier geltenden Recht gilt das was Richter Casco Amarilla sagt, also keine Veränderungen. Der Streit entstand als ein gewisser Karl Anton Häussler ein Grundstück von 1.745 ha an die deutsche Familie Eisen in mehreren Jahresraten verkaufte.

Die paraguayische Staatsanwaltschaft die mittlerweile gegen die Deutsche Botschaft in Asunción antritt, wirft dem Verkäufer vor im Kaufvertrag notiert zu haben, dass er die ganze Summe schon erhalten hätte, während die Zahlung jetzt in Raten gemacht wird. Demnach hat der aus Deutschland angereiste Rechtsvertreter Häusslers, Johannes Stängle, gar kein Recht mehr sich einzumischen, erklärte der forsche Staatsanwalt Héctor Garay Gaona. Fakt jedoch ist, dass dieser die illegale Aktion gegen die deutsche Familie noch für gut heißt.

Bei einem Telefonanruf des Deutschen Botschafters Dr. Johannes Trommer an den paraguayischen Staatspräsidenten Horacio Cartes, erbat dieser Hilfe bei der Lösung des Konflikts. Präsident Cartes jedoch wies seine Bitte ab und verwies darauf, dass dieser Fall schon in den Händen der Justiz liegt, wo er sich nicht einmischen kann. Umso besser zu wissen, dass man mit Geld die paraguayische Justiz zu quasi allem bewegen kann, egal wie unwahrscheinlich es scheint.

Am 28. November ließ die Deutsche Botschaft in Paraguay verlautbaren, „dass Herr Johannes Stängle als Repräsentant von Karl Anton Häussler so wie auch die Herren Vilmar und Joel Eisen am 26.11.2014 ein Treffen mit dem Botschafter in seinem Amtssitz hatten. Sie erklärten, die Gesamtsumme für die 1.742 ha, die rund 17 Millionen US-Dollar erreicht, nicht in ihrer Vollständigkeit erhalten zu haben als der Verkaufsvertrag unterzeichnet wurde sondern in zehn Jahresraten. Die Botschaft zweifelt keinen Moment an der Authentizität der Aussagen des Verkäufers wie des Käufers“. Das Schreiben wurde von Andrea Jeske unterzeichnet, zweite Sekretärin und Verantwortliche für konsularische Angelegenheiten.

Mit ihrer eigenen Art ließ die Deutsche Botschaft durchblicken, dass es keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Häussler und Eisen gibt. Joel Eisen wurde vom amtierenden Vizepräsident Juan Eudes Afara und Bürgermeister von San Carlos de Apa, Luis Aníbal Schupp, wegen Geldwäsche angezeigt. Die Anzeige bezieht sich darauf, dass im Kaufvertrag steht, dass die Gesamtsumme bei Vertragsabschluss schon gezahlt wurde und nicht wie in Wirklichkeit zehn Raten zu je 1,7 Millionen US-Dollar ausgemacht waren.

Die Frage ist nun, warum die Staatsanwaltschaft ihre Nase da hinein steckt. Die einzigen, die sich beschuldigen oder entlasten können sind Käufer und Verkäufer, Karl Anton Häussler und Vilmar und Joel Eisen. Beiden Politikern ist jedoch kein Schritt zu wieder, um sich das wertvolle Grundstück zu sichern. Für die diplomatischen Beziehungen beider Länder ist dies kein leichter Moment.


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