Anscheinend leidet Paraguay an mangelnden Studien- und Ausbildungsplätzen in Bereichen, die nicht als „juristisch“ bezeichnet werden können. Es kann jedoch auch sein, dass der Beruf des Anwaltes die besten Verdienstchancen impliziert, Hauptgrund weswegen junge Menschen kein Ingenieurstudium beginnen wollen.
Dies sorgt wiederum für ein Ungleichgewicht, welches spätestens nach der Ankündigung des Ministers für Industrie und Handel, Gustavo Leite, dass Paraguay das China Südamerikas werden will, lächerlich wirkt. Es sei denn, China verzeichnet ein ähnliches Ungleichgewicht.
Genaue Zahlen beweisen, dass 30.000 Rechtsanwälte in Paraguay registriert sind, während gerade einmal 3.000 Ingenieure dem entgegen stehen.
Selbst wenn brasilianische Unternehmen überzeugt sind, zukünftig in Paraguay zu produzieren, kann dies nicht mit dieser geringen Anzahl von Ingenieuren umgesetzt werden.
Von den rund 70.000 Studenten, die in und um Asuncion studieren, sind weniger als 10% für Technologie oder Wissenschaften eingeschrieben. Die IT Brache lebt seit Jahren mit einem Überangebot an Arbeit und nicht zu besetzenden Stellen. Frisch graduierte Ingenieure haben zudem keine praktische Erfahrung, was eine erneute Lernphase notwendig macht.
Allerdings beginnen auch viele Studenten nicht mit einem Studium als Ingenieur, weil sie wissen, dass diese Berufsgruppe in Paraguay unterbezahlt wird und somit ein Verlassen des Landes Pflicht ist, wenn man echtes Geld verdienen will. Niemand studiert fünf Jahre, um schlussendlich 3 Millionen Guaranies monatlich zu verdienen. Im Ausland sind Summen um 15 – 18 Millionen Guaranies normal. Mit diesen Verdienstaussichten verlassen die meisten Ingenieure schlussendlich das Land.
(La Nación)
'Ein Ingenieur auf 10 Anwälte' wurde noch nicht kommentiert
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