FinFisher für Paraguay

Der Direktor des Anti-Drogen Sekretariats, Luís Rojas, räumte nach Hinweisen der Nichtregierungsorganisation Tedic ein, ein Spionageprogramm von dem italienischen Anbieter Hacking Team erworben zu haben. Mit diesem soll es per Internet möglich sein, den Standort von Telefonen festzustellen. Dass damit Gespräche abgehört werden können, wollte Rojas jedoch nicht bestätigen. Der Preis für solch ein Programm soll samt Bedienungstraining bei rund 400.000 US-Dollar liegen.

Bei FinFisher handelt es sich um einen Trojaner, da die Spionagefunktionen in einer harmlos aussehenden Hülle eingeschmuggelt werden. Die deutsche Bundesregierung unterstützt den Handel mit dieser Software aus dem Haus Gamma International GmbH.

Die Software-Suite umfasst unter anderem:

FinSpy: Eine Trojaner-Software, die Fernzugriff auf einen bereits infizierten Rechner ermöglicht. Diese läuft unter Windows, Mac OS X Linux, Android sowie Windows Mobile.

FinFireWire: Software durch welche mithilfe von Firewire und DMA ein komplettes Abbild des Arbeitsspeichers heruntergeladen werden kann.

FinFly USB: Installation von zuvor gewählter Software nur durch Einstecken eines zuvor präparierten USB-Sticks.

FinFly ISP: Eine auf Internet-Provider-Ebene installierte Software, die unter anderem gezielt momentan geladene Dateien mit Überwachungssoftware infizieren kann.

Paraguay, welches diese Software mutmaßlich gegen Drogenschmuggler und die selbsternannte paraguayische Volksarmee (EPP) einsetzen wird, ist damit in guter Gesellschaft. Die deutsch-britische Firma verkaufte ihre Produkte unter anderem auch an Venezuela, Saudi Arabien, Spanien, Tschechien und Mexiko.

(Última Hora / Wikipedia)