„Meinem Mann wurde schon der Mund gestopft“

Yby Yaú: Über 300 km von Asunción entfernt agieren mutmaßlich mehrere Personen, die mit dem Drogenhandel in Verbindung stehen. Eine dieser Personen, Magdaleno Silva, Abgeordneter in zwei Legislaturperioden der Colorado Partei, zahlte gestern die Rechnung für Anschuldigungen verbaler Art. So zumindest sagte es die Witwe, die sich hütet und keine Namen nennen will, um den Rest der Familie in Frieden weiter leben zu lassen.

Die Colorado Partei verurteilt das Verbrechen aufs Schärfste. Die Regierung leitete eine groß angelegte Suche ein, die zumindest einen Verdächtigen mit dem Namen Eleuterio „Mitu“ Esquivel ausmachen konnte. Außerdem wurde ein Alberto Zavala, Augenzeuge und Nachbar, verhaftet, da er aussagte, dass Silva ihn angerufen hätte obwohl deren Feindschaft überall bekannt ist. Ebenso machte er abweichende Aussagen zum Tathergang, da eine Überwachungskamera den Bereich vor dem Wohnhaus im Blick hatte. Die Ehefrau ergänzte noch, dass ihr verschiedener Mann minutenlang schrie und um Hilfe bettelte jedoch keiner der Angreifer Mitleid hatte.

Das fünfte Opfer des Anschlags, Radiosprecher Ángel Cabañas, wird derzeit im Notfallkrankenhaus „Emergencias Medicas“ in Asunción behandelt. Der Mann konnte trotz Schüssen im Kopf noch ein Auto fahren um zum Ortskrankenhaus zu gelangen. Die Ärzte sehen bleibende Schäden bei Cabañas als höchstwahrscheinlich an, wenn er überleben sollte.

In den frühen Morgenstunden wurde zudem ein Komitee von Staatsanwaltschaft und Polizei zu einer Estancia entsandt, die zwischen Yby Yaú und Pedro Juan Caballero liegt. Derweil liegen noch keine Ermittlungsergebnisse diesbezüglich vor. Die Untersuchungen dauern an.