Paraguay registriert ersten Fall einer Schwangeren mit Zika

Das Gesundheitsministerium bestätigte gestern den ersten nachgewiesenen Fall einer Schwangeren, die sich nach einem Mückenstich mit Zika infizierte. Weil die 31-jährige Patientin, die in einem Privatkrankenhaus konsultierte, in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist, besteht die Möglichkeit, dass das Kind an Mikrozephalie leiden wird. Die Betroffene steckte sich nicht im Ausland an.

Das Gesundheitsministerium befürchtet nun, dass sich die Krankheit in und um Luque, Ort von wo die Patientin stammt, ausbreitet. Zeitgleich wurde jedoch vom Sanitätsdienst Senepa angeordnet, 37 Blocks rund um den Ausbruchsort, im Stadtteil Maka’i, nach weiteren, möglichen Fälle zu suchen. Außerdem begann eine Sprühaktion mit Insektiziden auf rund 100 Blocks der Zone, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Da es jedoch auch Erkrankte gibt, die nur leichte oder fast keine Symptome zeigen, kann die Krankheit weiterhin von Mücken übertragen werden. Den Rat, Schwangerschaften auf später zu verschieben, war eine erste Maßnahme, nachdem Zika von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur internationalen Epidemie erklärt wurde.

Erst in einer Woche kann man mit Sicherheit sagen, ob das Baby davon betroffen sein wird. Ein Spezialteam kümmert sich rund um die Uhr um die Patientin.

Bis jetzt wurden erst 7 Fälle von Zika in Paraguay bestätigt. Sechs davon im Departement Amambay und einer in Central.

Das Zika-Virus gehört zur Gattung Flavivirus der Familie Flaviviridae. Es wurde erstmals 1947 aus einem gezielt zum Auffinden des Gelbfiebervirus gefangen gehaltenen Rhesusaffen einer Forschungsstation im Zika Forest in Entebbe, Uganda, isoliert und nach dem Ort benannt. Das Virus kommt endemisch in Afrika und Südostasien vor. Da Infektionen mit dem Zika-Virus und erstmals beobachtete Schädigungen des Fötus bei Schwangeren seit 2015 erstmals und zugleich gehäuft in Lateinamerika beobachtet werden, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 1. Februar 2016 den „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“.

(Abc Color / Wikipedia)