Seltsame Verlautbarungen

Der verurteilte Drogenboss Jarvis Chimenes Pavao (48) ist schon mehrere Jahre in Paraguay hinter Gittern. Seine Haft von insgesamt 7 Jahren endet voraussichtlich in den letzten Monaten des kommenden Jahres. Danach steht eine Auslieferung nach Brasilien an, wo weitere Jahre auf ihn warten.

Um Pavao den Aufenthalt so gemütlich wie möglich zu gestalten, halfen anscheinend alle fleißig mit. Angefangen bei Mithäftlingen die handwerklich begabt sind bis hin zum Justizministerium, was die Luxus Suite duldete. Nach Ansicht seiner Anwältin, sollte jeder Häftling nach seinen finanziellen Voraussetzungen hinter Gittern leben dürfen. Doch wie kann es noch eine Strafe sein, wenn man mit zwei Handys, Pay TV, Internet, zwei Köchinnen, 20 Wachleute und jedem anderen vorstellbaren Luxus einsitzt.

Während selbst die abgesetzte Justizministerin sich nicht durchringen konnte, Pavao zu verlegen, obwohl es Präsident Cartes es ihr anriet, zeigt wie verstrickt der Insasse agierte. In Tacumbú ließ er auf seine Kosten diverse Verbesserungsarbeiten umsetzen, die von Seiten der Verwaltung niemals hätten angenommen werden.

Um es sich selbst auch gemütlich zu machen, baute er einen freien Bereich zu seiner Zelle aus. Dafür sparte er an nichts. Seine Wandfliesen bzw. die Vertäfelung kostet rund 33 Euro pro Quadratmeter.

Nachdem nun der ganze Justizapparat von der VIP Zelle wußte und duldete, dass Pavao rund 80 Insassen Arbeit gab, ist es schwer zu behaupten, nichts davon gewusst zu haben. In naher Zukunft, so der Vize Justizminister Ever Martínez, soll der erbaute Bereich dem Erdboden gleich gemacht werden. Was dann aus den Einrichtungsgegenständen wird ist noch nicht geklärt.

(Abc Color / Última Hora)