Regierungskorruption, nicht eingehaltene Versprechen und Missbrauch von finanziellen Resourcen von Seiten der staatlichen Institutionen sind jedem Paraguayer ein Gräuel, aber trotzdem macht keiner etwas dagegen. Aber für alltägliche Kleindiebe und Räuber hat das ländliche Volk nichts übrig. Auch wenn Zivilcourage hierzulande oft ein Fremdwort ist, zeigte sich gestern, dass dieses Konzept doch bekannt ist und gegebenenfalls auch angewandt wird.
So etwa gegen 15:15 Uhr des gestrigen Mittwochs betrat der 21-jährige Julio César Monzón die Buslinie 12 auf der Avda. Mcal. López. Laut Zeugenaussagen eines Passagiers hatte Monzón das Handy einer Frau stibitzt. Das Opfer, identifiziert als Graciela Báez de Fernández (46 Jahre), bemerkte den Vorfall und fing aus lauter Panik an zu schreien. Die Passagiere bekamen mit was passierte und schafften es dem Dieb das Handy aus der Hand zu schlagen. Letzterer wählte den Fluchtweg nach hinten, wobei ihm die Kleptomanie wieder einholte, denn er versuchte kurz vor dem Rausgehen erneut einem Passagier das Handy zu klauen.
Dem Busfahrer wurde klar was passierte, daher verriegelte er sofort alle Türen. Die Passagiere stürzten sich auf Monzón und hielten ihn unter Gewalt fest. Wie synchronisiert fuhr der Chauffeur schnurstraks zur nächsten Polizeistation, wo die Uniformierten den schon vorbestraften Dieb dann mit ins Haus nahmen.
Monzón hatte schon in den Jahren 2010 und 2011 einige Verbrechen begangen, die seine Vorstrafen ausmachten. Er bleibt nun dem Rechtssystem des Staates überlassen, welches gerade der Seufzerpunkt der meisten Landesbewohner ist.
Der gesamte Vorfall wurde auf der Buskamara im Videoformat festgehalten.
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