Projekt Loon – in der Luft wie auch auf dem Boden

An diesem kühlen Freitagmorgen im südlichen Departament Ñeembucú, in der Nähe der Stadt General Díaz, bezeugten einige Bewohner den Absturz eines UFO’s. Es handelt sich dabei aber um keine Lebewesen aus dem All, sondern sachlich um ein Flugobjekt, dass bisher halt unbekannt war – zumindest für die meisten von uns.

„Projekt Loon“ – so nennt sich Google’s neuestes Missionsprojekt der globalen Verbreitung von Internet. Man stellt sich bestimmt vor, dass Internet so etwas wie eine weltweite Community ist, worauf jeder Zugriff hat. Aber laut Google stimmt das nicht ganz, es heißt sogar, dass zwei Drittel der Erdbevölkerung noch nicht Zugang zum Internet hat.

Das Projekt besteht aus in der Stratosphäre schwebenden Ballons, das Internet bis an die entferntesten Stellen der Erdkugel überträgt. Um unabhängig vom Wetter agieren zu können und keine Gefahr für den Flugverkehr darzustellen, sollen die Project Loon Ballons bis auf eine Höhe von 20 km über dem Erdboden aufsteigen. In dieser Höhe ändert sich die Windrichtung bereits bei wenigen Metern Höhenunterschied, sodass die Ballons durch Auf- und Absteigen gezielt ihre Flugrichtung beeinflussen können. Ein von Google entwickelter Algorithmus soll hierbei garantieren, dass der Ballon vollkommen autonom agieren kann und abhängig von der gewünschten Flugrichtung selbstständig auf- und absteigt. Am 30. Juli 2015 gab Sri Lanka bekannt, dass es das erste Land ist, das einen landesweiten Internetzugang durch Project Loon erhält.

Normalerweise sollen die Ballons bis zu 100 Tage lang in der Stratosphäre bleiben, aber es gab an mehreren Stellen der Welt schon Vorfälle, dass einige der „kontrollierten“ Landeanflüge unglücklich abgestürzt sind, wie z.B. der von heute in Ñeembucu.

(ABC Color, Google.Inc)